TANZEN?

Warum Tanzen im Alter- in Krankheit?

Tanzen macht Freude

Tanzmusik motiviert

zum Singen, zur Bewegung

Bewegung macht mich froh

Durch Tanz spüre ich mich selbst

Durch Tanz fühle ich mich leicht

Durch Tanz merke ich Erfolgserlebnisse

Tanzen läst den Rigor - die Steifheit schwinden

Im Tanzrhythmus verschmilzt der Tremor

Oder wird der Tremor ganz ausgeschaltet?

Tanzen holt mich aus motorischen Defiziten

Tanzen lässt vergessen - auch lästiges Freezing

Tanzen führt zur kreativen Gemeinschaft

Tanzen zieht den Schleier vom Gesicht

Durch Tanz erwacht die Seele zum Lachen

Tanzen gibt ein Stück der Vollkommenheit

Tanzen ist Therapie für Geist - Seele - und Leib

Friedhilde Höhne im September 2016

 

 

Wie's da drinnen aussieht, …..

…..die Frage, wie es mir geht, ist im Augenblick nicht so einfach zu beantworten.

Die körperlichen Symptome kann ich beschreiben: Das Zittern in der linken Hand empfinde ich als immer aufdringlicher – wenn dann das linke Bein auch noch zittert, bekomme ich Angst.

Bei der Frage nach dem „nicht körperlichen“ Befinden wird es kompliziert bzw. verwirrend. Eine Mischung aus Angst, Zorn, Hoffnung, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit bestimmt mein Gefühl.

Angst, weil ich denke, dass das vermehrte Zittern ein Zeichen für das Fortschreiten der Krankheit ist, und das, obwohl ich dagegen ankämpfe - mit Sport, Gedächtnistraining Krankengymnastik...

Angst vor den Nebenwirkungen der Medikamente sobald die Dosis erhöht werden muss.

Angst davor, dass sich aufgrund der Krankheit oder der Medikamente meine Persönlichkeit verändern könnte.

Angst, vor der erhöhten Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken.

Zorn, weil ich das Fortschreiten der Krankheit nicht akzeptieren will und kann. Der Zorn ist wichtig und gibt Kraft. Einen Teil meiner Energie für den Kampf gegen die Krankheit beziehe ich sicher aus diesem Zorn. Aber diese Energie und Kraft bricht oft unvermittelt ab und ich fühle mich schlapp, leer und dann fließen Tränen und ich habe eben nicht mehr die Hoffnung, all dies in den Griff zu bekommen, wenn ich nur hart genug dagegen ankämpfe.
Und dann die Frage: Wie geht es Dir? Ich kann nicht mehr unterscheiden, ob es nur die übliche Frage zur Begrüßung ist, oder ob jemand wirklich wissen will, wie es mir geht. Also ziehe ich es vor, mir nicht in die Karten schauen zu lassen und bin enttäuscht und gelegentlich zornig, weil niemand weiß und wissen kann, wie es mir geht.

Hoffnung ist ein unzuverlässiger und trügerischer Verbündeter, der sich immer wieder meldet nur um mich plötzlich auf unbestimmte Zeit doch wieder zu verlassen. Wenn sie dann wieder da ist, misstraue ich dieser Hoffnung und kann die Kraft, die sie geben könnte, nicht annehmen.

Die Traurigkeit, die sich jetzt, da ich meine Gedanken in Ruhe sortiere wieder einmal einstellt. Eine Traurigkeit, die ich versuche zu verstecken und zu der ich kein Recht habe. Habe ich denn nicht trotz Krankheit ein gutes Leben? Bin ich denn nicht umgeben von Menschen, die es gut mit mir meinen, die immer wieder helfen – mein Mann, meine Familie, meine Freunde, meine Ärzte, meine Krankengymnasten.... Eine ganze Armada von Helfern ist ständig damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass es mir gut geht. Für was? Ich binde viel zu viel Kraft auf mich.... Das kann so nicht richtig sein!

Hoffnungslosigkeit, das Gefühl, dass nichts verhindern wird, dass meine Krankheit weiter fortschreitet. Dass nichts verhindern wird, dass ich immer noch mehr Hilfe brauche, immer mehr zu Last falle. Wie lange werde ich kämpfen, bevor mich die Sinnlosigkeit dieses Kampfes einholt? Zur Zeit habe ich noch keinen Grund aufzugeben, aber ich werde keinen endlosen, sinnlosen Kampf kämpfen. Ich muss nur Vorsorge treffen, dass ich niemals meine Selbstbestimmtheit aufgeben muss.

Und dann das Gefühl neben mir zu stehen, das Gefühl, nicht ich zu sein. Alles ist irgendwie fremd in mir, fühlt sich irgendwie falsch an...

Egoistischer zu sein, als ich es von mir selbst kenne, und anschließend deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben.

Vor meinem Mann zu fliehen, wenn er meine Nähe sucht, aber es nicht zu ertragen, wenn er nicht bei mir ist.

Zu glauben, zu wenig zu lieben um Augenblicke später vom genauen Gegenteil überzeugt zu sein.

Viel zu dünnhäutig zu sein, viel zu schnell verletzt zu sein, schmalere Schultern zu bekommen und an Selbstzweifel zu ersticken.

Meine Zeit mit Nebensächlichkeiten zu vertrödeln und dabei die wirklich wichtigen Dinge zu vernachlässigen.

Zu hören, wie ich rede, als ginge es um mein Leben – obwohl ich viel lieber still wäre.

Wenn ich nur wüsste, wie ich dieses Gefühlschaos wieder geordnet bekomme.

Angelika Schüring im Januar 2012 (2 Jahre nach Festellung der Diagnose)

 

 

Bis zur Akzeptanz der Diagnose ist es oft ein weiter Weg.
 

Auszug aus einem Brief einer Betroffenen:

Hallo, Mister Parkinson!

Vor einiger Zeit machtest du dich bemerkbar: Rigor im rechten Arm, Tremor in der rechten Hand, Akinese in den Beinen, meist rechtsseitig. In der Klinik sagt man: „Parkinson ist daran schuld!"

Wieso bestimmst Du mich? Ich fühle mich ohnmächtig, komme nicht gegen Dich an. Du machst mir Angst. Bilder von Parkinson betroffenen Prominenten sehe ich vor mir. Dass der letzte Papst bis ins hohe Alter trotzdem intellektuell fit blieb, ist für mich kein Trost.
Wie lange werde ich noch laufen können, wie lange noch am sozialen Leben teilnehmen? Die Ärzte sagen, Du kannst im Zaum gehalten werden, wenn ich die richtigen Medikamente einnehme. Der Professor sagt, dass bei seiner - mir verabreichten Dosis - keine Halluzinationen auftreten werden. Doch schwarze Gestalten gehen an mir vorbei. Du selbst stehst wie ein Gespenst in unserer Familie. Ich bin wütend auf Dich. Ich kann die Anforderungen am Arbeitsplatz nicht erfüllen, bin verlangsamt in der Bewegung und im Sprechen. Bei Stress versagt die Stimme und der Tremor ist für jeden sichtbar. Cabaseril, Citalopram, physio- und die psychotherapeutische Betreuung helfen nur ganz langsam. Nebenwirkungen der Medikamente sind heftig zu spüren.

Ich lasse nicht zu, dass Du mich zerstörst!

Ich will mehr wissen über Dich! Ich bin bereit, den Kampf aufzunehmen

Ich will versuchen, mit meinen Grenzen zu leben.

Genauere Information durch Internet und Austausch über Dich mit anderen Betroffenen gibt mir Lebensqualität zurück. Ich kann wieder lachen, trotzdem der Abbauprozess nicht zu stoppen ist...

Mein Mann, meine Kinder, liebe Menschen, auch die Mitglieder dieser Gruppe und der Glaube an Gott, verhelfen mir weiterhin zu einem erfüllten Leben.

Friedhilde Höhne im Januar 2009 (4 Jahre nach Feststellung der Diagnose)

 

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